Konsolidierung
Marktkommentar Michael Blumenroth – 30.04.2025
Wöchentlicher Marktbericht
Nach den sehr starken Kursbewegungen der Woche vor Ostern und über die Ostertage hinweg scheinen die Finanzmärkte etwas erschöpft in eine Phase der Konsolidierung übergegangen zu sein. Die Handelskonflikte, insbesondere zwischen den USA und China, stehen sicher weiter im Fokus. Allerdings gab es hier zuletzt keine belastbaren Neuigkeiten hinsichtlich einer weiteren Eskalation bzw. De-Eskalation, so dass die Marktakteure momentan eher eine abwartende Haltung einnehmen.
Zumindest wurden jedoch in den vergangenen Tagen insbesondere aus den USA leichte Signale ausgesandt, die darauf hindeuten, dass die dreistelligen Zölle, mit denen sich die USA und China gegenseitig überzogen haben, nicht in alle Ewigkeit in Stein gemeißelt sein dürften. Dies hatte eine etwas risikofreudigere Aktivität an den Märkten zur Folge. Die Notierungen an den Aktienmärkten erholten sich ebenso wie die der US-Staatsanleihen. Auch der US-Dollar handelte etwas fester als bei seinem Drei-Jahres-Tief am Ostermontag. Dies lastete etwas auf den Goldpreisen, die aber auch keinen dramatischen Kurseinbruch erlitten.
Goldpreis in US-Dollar wieder stabil über 3.300 US$ pro Unze
Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte der Goldpreis bei 3.325 US$ pro Unze. In der Nacht zum Freitag kletterte er dann aufwärts bis auf 3.370. Am Freitagnachmittag ging es dann aber abwärts bis auf 3.265, was bis dato das niedrigste Niveau der vergangenen Tage markiert. Hierfür dürften vermutlich Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende und die wieder etwas risikoaffinere Stimmung an den Märkten verantwortlich gewesen sein, die einigen Marktakteuren den Bedarf an „sicheren Häfen“ geringer erscheinen ließ. Am Montag ging es dann bereits wieder aufwärts bis auf 3.353 US$ je Unze. Am heutigen Mittwochmorgen startet Gold um 7 Uhr mit 3.312 US$ pro Unze etwas leichter in den europäischen Handelstag.
Xetra-Gold: leichte Erholung
Der Xetra-Gold-Preis stieg während der üblichen Handelszeiten zunächst von 94,35 € pro Gramm am vergangenen Donnerstagmorgen auf gleichtägige 94,65. Er sank zum Wochenschluss am Freitag dann aber bis auf 92,50. Auch hier kam es dann aber zu einer Erholungsbewegung: Sollte das Niveau von 7.00 Uhr auch noch zur Börsenöffnung Bestand haben, würde Xetra-Gold heute bei etwa 93,65 € je Gramm in den europäischen Handelstag starten.
Märkte: Fokus auf US-Arbeitsmarkt und Zöllen
Mit großem Interesse werden die Marktakteure auf die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Daten zum US-Arbeitsmarkt blicken. Sollten diese schwach ausfallen, dürften weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed wahrscheinlicher werden – so hatten sich Ende vergangener Woche auch mehrere Gouverneure der Fed geäußert. Fallen sie stärker als erwartet aus, dürfte dies jedoch dem US-Dollar Rückenwind verleihen und die Goldpreise könnten spiegelbildlich etwas Gegenwind verspüren. Dennoch empfiehlt es sich weiterhin, die Meldungen rund um die US-Zollpolitik intensiv zu verfolgen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen schönen Maifeiertag und möglicherweise gar ein langes Wochenende.