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Gold als Altersvorsorge – ist damit die Rente sicher?

Goldwissen Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 14.04.2025

Der demografische Wandel in den Industrieländern führt dazu, dass die gesetzliche Rente allein nur selten ausreicht, um auch im Alter finanziell gut versorgt zu sein: Immer weniger Rentenbeitragszahler stehen immer mehr Rentenempfängern gegenüber. Entfielen beispielsweise in Deutschland Mitte der 1970er Jahre noch vier Beitragszahler auf einen Rentner, sind es heute nur noch zwei. Angestellte haben häufig neben der gesetzlichen Rentenversicherung die Möglichkeit, in die Betriebsrente ihres Arbeitgebers einzuzahlen. Darüber hinaus ist jedoch Eigeninitiative angesaggefordert, um die Rentenlücke zu schließen. Dies kann in Form privater Rentenversicherungen geschehen, sowohl mit als auch ohne staatliche Förderung wie etwa die Riester-Rente. Aber auch Kapitallebensversicherungen, Sparpläne und natürlich ein langfristig ausgelegtes Anlageportfolio bieten sich für die private Altersvorsorge an. Und hier kommt Gold ins Spiel, denn das Edelmetall glänzt vor allem langfristig und beschert Portfoliobesitzern im Zusammenspiel mit Aktien und Anleihen einen gleich zweifachen Mehrwert. Aber auch als Einzelinvestition kann Gold zur Altersvorsorge beitragen. 

Gold und private Altersvorsorge – passt das wirklich zusammen?

Für ca. 3 Milliarden Menschen auf der Erde harmonieren Gold und Altersvorsorge sehr gut – so gut, dass das Edelmetall sogar einen großen Teil der Altersvorsorge ausmacht: In keiner Region der Erde wird so viel Gold verschenkt, um geliebten Menschen auch in späteren Jahren eine sorgenfreie Zukunft zu ermöglichen, wie in Asien. Dies gilt ganz besonders für Indien: Zur Hochzeitssaison kaufen Inder  so viel Gold, dass es die globale Gesamtnachfrage in diesen Monaten spürbar erhöht.

In Europa und Amerika diente Gold vom späten 19. Jahrhundert bis Anfang der 1970er Jahre vor allem zur Absicherung und Stabilisierung von Währungen und damit des Weltwährungssystems. Dies war auch der Grund, weshalb Zentralbanken Goldreserven horteten – und dies bis heute tun. Knapp 37.000 Tonnen Gold liegen als wichtiger Teil der Fremdwährungsreserven in den Tresoren der Zentralbanken, die dazu  dienen, Wechselkursrisiken des jeweiligen Landes zu verringern und das Vertrauen in die Finanzmärkte zu stärken. 
 

Die Rolle von Gold in der Altersvorsorge


In einer alljährlichen Erhebung des World Gold Council werden Zentralbanken dazu befragt, weshalb sie ihre Goldreserven immer wieder ausbauen. Als wichtigste Faktoren für die Kaufentscheidung werden mit schönster Regelmäßigkeit die Funktion des Edelmetalls als Wertspeicher und Inflationsschutz sowie als sicherer Hafen in Krisenzeiten genannt. Exakt diese Eigenschaften des Goldes kommen auch in Anlegerportfolios und bei der privaten Altersvorsorge zur Geltung: Das Edelmetall ist dazu geeignet, schwache oder negative Entwicklungen bei anderen Formen der privaten Altersvorsorge aufzufangen bzw. zu begrenzen. Die Erträge privater Rentenversicherungen inklusive Riester-Rente, Lebensversicherungen und Ansparplänen sind von der Entwicklung der Realzinsen abhängig – also von den inflationsbereinigten Verzinsungen. Entwickeln sich diese unvorteilhaft für Anleger, wie etwa in der Eurozone in der Niedrig- bzw. Minuszinsphase von 2008 bis 2022 und der sich anschließenden hohen Teuerungsrate mit bis zu 8 Prozent Inflation, wirkt sich dies spürbar negativ auf die erwartbaren Erträge aus. Auch Aktien, Anleihen und börsengehandelte Fonds (ETFs) sowie andere Investitionsfonds bringen in konjunkturell schwierigen Zeiten nicht die erhofften Erträge. In solchen Zeiten entwickelt sich Gold jedoch oft prächtig. 

Ein gutes Beispiel dafür ist die Entwicklung Europas seit der Jahrtausendwende und die Reaktion des Goldpreises :

  • Das Platzen der dot.com-Blase im Jahr 2000
  • Die weltweite Finanzkrise 2008
  • Gefolgt von der Euro-Schuldenkrise 2010
  • Die Corona-Pandemie 2020 – 2022
  • Der russische Überfall der Ukraine
  • Und schließlich die Eskalation des Nahost-Konflikts sei 2023

Gold hat sich in dieser Zeit als sicherer Hafen und Wertspeicher mehr als bewährt: Von Anfang 2000 bis Anfang 2025 stieg der Preis für ein Gramm Gold von knapp 9 auf über 90 € – eine Verzehnfachung seines Wertes. Damit war Gold in den letzten 25 Jahren eines der attraktivsten Investments. Nur einige Kryptowährungen haben noch deutlich besser performt, waren jedoch auch deutlich volatiler. Daher eignen sich Bitcoin & Co aufgrund ihres Risikoprofils nicht besonders gut zur Altersvorsorge.
 

Die Vorteile von Gold in der Altersvorsorge im Überblick

Gold wird bereits seit Jahrtausenden als Wertspeicher genutzt. Wie effektiv sich das Edelmetall als Inflationsschutz bewährt, zeigt ein Vergleich der Kaufkraft von Geld und Gold. Der Kaufkraftverlust einer Währung macht sich in Phasen hoher Inflation besonders stark bemerkbar, findet im Lauf der Zeit jedoch nahezu kontinuierlich statt. So hat der Euro nach einer Analyse des Edelmetallunternehmens Solit Kapital gegenüber Gold von 2000 bis 2020 nämlich fast 81 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt. Seit 2020 hat die Gemeinschaftswährung wegen der hohen Inflation in der Eurozone noch einmal deutlich an Kaufkraft verloren, was sich im Goldpreis niederschlägt. Seit 2021 hat sich Gold bis 2025 nochmals um 70 Prozent verteuert und damit als zuverlässiger Inflationsschutz erwiesen.
Ein anderes, zeitlich deutlich weitreichenderes Beispiel für die Wertstabilität von Gold: Vor rund 2500 Jahren erhielt man für eine Unze Gold rund 350 Laibe Brot – und bekommt heute für die 2.685 €, die eine Unze Gold (März 2025) wert ist, in einer Bäckerei sicher problemlos die gleiche Menge .

Auch im Vorsorgeportfolio sorgt Gold für mehr Wertstabilität

Neben den Funktionen von Gold als Wertspeicher und Inflationsschutz bietet das Edelmetall für Anleger noch einen zweiten Vorteil, der sich direkt beim Erfolg der Altersvorsorge niederschlägt. Wissenschaftliche Studien wie zuletzt „Gold als Anlageklasse für institutionelle Investoren“ von Mercer aus dem Jahr 2024 belegen, dass bereits eine 5-prozentige Beimischung von Gold die risikobereinigte Rendite eines Anlegerportfolios verbessern und die Volatilität – also die Wertschwankungen – eines typischen Aktien/Anleihen-Portfolios reduzieren kann. Möglich wird dies durch einen einzigartigen Effekt: Gold weist in wirtschaftlich florierenden Zeiten keine Korrelation zu Aktien und Anleihen auf, d.h. das Edelmetall bleibt von Preisentwicklungen auf den Aktien- und Rentenmärkten weitgehend unberührt. In Krisenzeiten jedoch dreht sich die Korrelation von Gold zu Aktien und Anleihen von „neutral“ zu „negativ“: Verlieren Aktien und Anleihen an Wert, gewinnt Gold hinzu und reduziert somit das Verlustrisiko des Gesamtportfolios. Damit empfiehlt sich Gold als wichtiger und effektiver Portfolio-Diversifikator, der in keinem gut ausbalancierten Anlage-Mix fehlen sollte. Da die Vorteile von Gold vor allem langfristig zur Geltung kommen, eignet sich das Edelmetall hervorragend für ein Altersvorsorge-Portfolio, da hier von vorneherein eine langfristige Anlagestrategie gefahren wird. Eine umfangreiche Altersvorsorge lässt sich schließlich in aller Regel nicht innerhalb weniger Jahre aufbauen.

Nicht nur als Wertanlage begehrt: Gold ist auch ein knapper Rohstoff 

Gold ist nicht nur eine Wertanlage, sondern auch ein knapper Rohstoff. Anlegern, die Sorge vor einem Zusammenbruch unseres Finanzsystems haben, verleiht Gold eine zusätzliche Sicherheit, die Bargeld im Ernstfall eventuell nicht mehr bieten kann.

Gold bietet Steuervorteile gegenüber anderen Investitionen

Ein weiterer, wesentlicher Vorteil von Gold gegenüber nahezu allen anderen Anlageklassen besteht in der Besonderheit, dass Gold – wie alle Edelmetalle – nach einer Mindesthaltefrist von einem Jahr nicht mehr abgeltungssteuerpflichtig ist: Alle Gewinne durch die Wertsteigerung des Edelmetalls sind steuerfrei, d.h. im Gegensatz zu Zinsgewinnen oder Rendite aus Aktien fallen bei Gold keine 25 Prozent Abgeltungsteuer an. Gegenüber anderen Edelmetallen wie Silber ist der Handel mit Gold außerdem nicht mehrwertsteuerpflichtig – ein weiterer Vorteil für Privatanleger.

Risiken und Nachteile von Gold als Altersvorsorge

Wie jede andere Anlageklasse hat auch Gold Schattenseiten, die das Edelmetall als Investment nicht unattraktiv werden lassen, derer sich Anleger aber bewusst sein sollten:

  • Keine regelmäßigen Zinserträge oder Dividendenzahlungen
  • Kurzfristig kann der Goldpreis stark schwanken
  • Zusätzliche Kosten für Lagerung und Sicherheit fallen an

Der größte Nachteil besteht darin, dass Gold im Gegensatz zu Geldmarktprodukten und Anleihen keine regelmäßigen Zinserträge erwirtschaftet – und auch keine Dividenden wie Aktien. Erträge von Gold werden ausschließlich durch eine positive Preisentwicklung erzielt.
 

Mehr dazu im Goldwissen-Artikel „Goldpreis : die 10 wichtigsten Einflussfaktoren“

Selbst über einige Jahre hinweg kann Gold an Wert verlieren – allerdings nicht dauerhaft. Schon deshalb sollte Gold immer als langfristige Investition gesehen werden. Im Gegenzug hat Gold allerdings dafür den Vorteil, dass es niemals zum Totalverlust kommen kann, wie es etwa bei Aktien oder Anleihen eines bankrotten Unternehmens der Fall sein kann, oder bei Zertifikaten eines zahlungsunfähigen Emittenten, wie etwa Lehman Brothers während der US-Hypothekenkrise 2008. Hier kommt Gold zugute, dass es ein seit 5000 Jahren begehrter und rarer Rohstoff ist, dessen Förderung immer schwieriger und teurer wird .
 

Physischer Goldbesitz verursacht zusätzliche Kosten für Anleger

© PantherMedia /fikmik (YAYMicro)
© PantherMedia /fikmik (YAYMicro)

Ein letzter Nachteil, der bei der Investition in Gold berücksichtigt werden sollte, sind die Kosten, die nach dem Kauf von physischem Gold in Form von Goldbarren oder Goldmünzen entstehen. Zu diesen Kosten zählen Gebühren für Schließfächer bei Banken oder Edelmetallhändlern oder der Aufwand für den Safe und die nötige Sicherheitstechnologie in den eigenen vier Wänden. Auch an eine Versicherung des Goldes gegen Diebstahl muss gedacht werden. Diese Kosten gehen zu Lasten der Performance des Edelmetalls. Allerdings wirkt sich dieser Kostennachteil nur aus, wenn man bei der Anlage auf physisches Gold besteht. Dazu gleich mehr.

Gold in der Praxis: Sinnvoll investieren

Grundsätzlich gilt, dass man frühzeitig mit der zielgerichteten Investition in Gold beginnen sollte – analog zur gesamten Altersvorsorge. Davon abgesehen gibt es jedoch keine „one size fits all“-Lösung, denn die Form der Goldanlage ist von den individuellen Bedürfnissen, Einstellungen und natürlich den finanziellen Möglichkeiten jedes einzelnen Menschen abhängig. Kann man beispielsweise monatlich nur sehr wenig Geld – z.B. 10 € – für eine Goldinvestition erübrigen, könnte ein Goldsparplan sinnvoll sein. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten: Zuallererst muss geklärt sein, ob das monatlich angelegte Geld ein Sondervermögen des Goldplan-Anbieters darstellt oder Eigentum des Anbieters ist. Im letzten Fall droht im Fall einer Insolvenz des Anbieters ein Totalverlust der eingezahlten Beträge, während das Sondervermögen unabhängig vom Anbieter fortbesteht. Als Nächstes ist es wichtig zu wissen, welchem Modell der Goldsparplan folgt, denn während beim sog. Ansparplan so lange eine feste Sparrate eingezahlt wird, bis der Kauf eines Goldbarrens in einer vom Sparer gewählten Größe realisiert werden kann, werden beim Erwerb von Kleinstbarren unverhältnismäßige Preisaufschläge fällig, z.B. 18 Prozent bei einem Ein-Gramm-Barren gegenüber 1,5 Prozent bei einem 100-Gramm-Barren. Dem soll das dritte Modell abhelfen: der anteilige Erwerb von großen Goldbarren, bei dem die Handelskosten deutlich günstiger ausfallen: bei einem Kilo-Barren Gold beträgt der Preisaufschlag nur 0,9 Prozent. Goldsparpläne sind wie alle Sparpläne sehr komfortabel für Anleger, aber das lässt sich der Anbieter natürlich bezahlen. Wie beim Kauf von physischem Gold gilt auch hier: nur bei vertrauenswürdigen Anbietern abschließen, die ein hohes Maß an Kostentransparenz bieten. Goldsparpläne stellen eine recht kostspielige Variante der Altersvorsorge mit Gold dar, machen aber Sinn für Menschen, die sich keine höheren Ausgaben dafür leisten können oder generell eher nachlässig beim Zurücklegen von Geld für die Altersvorsorge sind. Einmalinvestments oder Anlagen in größeren Abständen sind hingegen mit deutlich geringeren zusätzlichen Kosten verbunden .
 

Auf physisches Gold setzen oder…

Bei einer Investition in Gold denken viele Anleger zuallererst am Goldbarren und Goldmünzen. Diese gibt es in allen Größen und Variationen. Während Goldbarren grundsätzlich aus purem Gold mit einem Reinheitsgrad von 999/1000 bestehen, gibt es durchaus Goldmünzen aus Legierungen mit geringerem Goldgehalt. Renommierte Goldmünzen wie z.B. Philharmoniker Münzen, Maple Leaf oder Krügerrand haben jedoch den gleichen Reinheitsgrad wie Goldbarren. Ab einem Gewicht von 100 Gramm sind Goldbarren kosteneffizienter als Münzen, bei denen außerdem eine höhere Fälschungsgefahr besteht. Wie bereits kurz erwähnt, ist beiden Formen des physischen Goldes allerdings gemein, dass ihre sichere Lagerung kontinuierliche Kosten verursacht, deren sich Anleger vor dem Kauf bewusst sein sollten. Einen umfangreichen Überblick über die Stückelungsmöglichkeiten für Goldbarren, die Lagerungsmöglichkeiten und damit verbundenen Kosten sowie Tipps zur Echtheitsprüfung von Gold – z.B. bei Spontankäufen im Urlaub – bietet der Goldwissen-Beitrag „Goldbarren  – Fakten, Wissen und Tipps zu Wert, Sicherheit und Alternativen“.

…die Kosteneffizienz goldbasierter Wertpapiere nutzen? 

Wer nicht zwingend physisches Gold besitzen möchte, findet an der Börse eine Reihe von Wertpapieren, die die Entwicklung des Goldpreises nachvollziehen, dabei jedoch kosteneffizienter sind als ihre physischen Pendants: 

  • Gold-Zertifikate
  • Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities)
  • Gold-ETCs mit physischer Besicherung

Bei diesen Wertpapieren sind nicht nur die Handelskosten mit Preisspannen von 0,1 Prozent oder weniger deutlich niedriger als beim Handel mit Goldbarren oder -münzen; weitere Kosten wie z.B. für die sichere Aufbewahrung sind praktisch vernachlässigbar.

Gold-Zertifikate: die günstigste Alternative

Am kostengünstigsten sind Gold-Zertifikate, die allerdings in Punkto Anlage-Sicherheit keineswegs mit Goldbarren oder -münzen mithalten können. In aller Regel verzichten die Emittenten von Gold-Zertifikaten auf jede Absicherung, wodurch es im Fall eines Bankrotts zum Totalverlust des Wertes der Gold-Zertifikate kommen kann.

ETCs: ohne physische Besicherung nicht sicherer als Zertifikate

Börsengehandelte Rohstoffe, also ETCs (Exchange Traded Commodities), sind Schuldverschreibungen. Ihre Eigentümer sind im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Emittenten nicht vor dem Totalverlust ihrer Investition geschützt wenn die ETCs nicht physisch besichert sind. Sie sind nicht ausfallsicherer als Zertifikate.

Gold-ETCs mit physischer Besicherung: Zuverlässiger Schutz vor Totalverlust

Eine deutlich sicherere, dabei kaum teurere Alternative sind Gold-ETCs, die zu 100 Prozent mit physischem Gold besichert sind. So zum Beispiel der ETC Xetra-Gold, bei dem dadurch nicht nur ein Totalverlust der Anlage ausgeschlossen ist. Vielmehr ist sogar ein jederzeitiger Lieferanspruch von physischem Gold in Höhe des jeweiligen ETC-Investments verbrieft. Gegen eine Gebühr können Xetra-Gold-Anleger ihre jeweiligen Anteile jederzeit in physisches Gold eintauschen. Da für jeden Xetra-Gold-Anteil, der einem Gramm Gold entspricht, vom Emittenten Deutsche Börse Commodities tatsächlich ein Gramm physisches Gold erworben und sicher verwahrt wird, bietet diese Anlage die gleiche Sicherheit wie physisches Gold – bei deutlich geringeren Kosten. Dies kommt wiederum der Wertentwicklung im Altersvorsorge-Mix zugute, was sich in Form einer besseren finanziellen Situation im Alter bemerkbar machen kann.
 

Völlige Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt ist teuer

Es gilt: Wer auf den Kapitalmarkt und das bestehende Finanzsystem vertraut, fährt mit Gold-ETCs mit physischer Besicherung klar besser, denn ihre Kosteneffizienz zahlt sich direkt beim Ertrag aus. Wer eine möglichst große Unabhängigkeit vom bestehenden Finanzsystem anstrebt, ist mit Goldbarren in möglichst kleiner Stückelung besser bedient, damit das Gold im Fall der Fälle als Zahlungsmittel dienen kann. Dies ist jedoch deutlich teurer, was wiederum den zukünftigen, langfristigen Ertrag empfindlich schmälert.

Silber und Palladium: Alternativen zu Gold oder eher Ergänzung?

Nicht umsonst wird Silber gerne „der kleine Bruder“ von Gold genannt. Beide Edelmetalle dienten viele Jahrtausende als Zahlungsmittel. Sowohl Gold als auch Silber werden als Wertanlage wie auch als Rohstoff für Schmuck, in der Autoindustrie und in zukunftsweisenden Technologien benötigt, und beide Edelmetalle tendieren zum Wertzuwachs in Krisenzeiten.
 

Deutliche Unterschiede gibt es jedoch bei der Volatilität – der Silberpreis ist viel heftigeren Schwankungen ausgesetzt als der von Gold. Außerdem ist Silber bis zu 80-mal günstiger als Gold, daher auch die Bezeichnung von Silber als „Gold des kleinen Mannes“. Silber kann für wenig liquide Anleger grundsätzlich als Alternative zu Gold genutzt werden. Experten raten jedoch davon ab, denn das Risiko von Verlusten aufgrund der starken Preisschwankungen ist viel höher als bei Gold. Als begrenzte Ergänzung zu Gold kann Silber dagegen durchaus Sinn machen, den dem höheren Verlustrisiko von Silber stehen schließlich auch höhere potenzielle Gewinne gegenüber. Zumindest theoretisch, denn zwischen 2010 und 2020 ist der Silberpreis zwar um gut 33 Prozent gestiegen, der von Gold jedoch um fast 80 Prozent. Hier kommt Palladium ins Spiel, denn dieses im Vergleich zu Gold noch viel seltenere Edelmetall ist im gleichen Zeitraum um 634 Prozent teurer geworden. Allerdings ist der Palladiumpreis in 5 von 7 offiziellen Rezessionen in den USA seit 1970 zurückgegangen – und dies meist im zweistelligen Bereich. Palladium wird primär in der Autoindustrie eingesetzt und ist fast nur in Südafrika und Russland zu finden. Auch hier bestehen wieder deutlich höhere Risiken als bei Gold, so dass – noch mehr als bei Silber – gilt: Als zusätzlicher potenzieller Ertragsbringer ist Palladium grundsätzlich geeignet, sollte aber aufgrund seiner Industrie- und damit Konjunkturabhängigkeit in deutlich geringerer Beimischung als Gold dem Altersvorsorge-Portfolio hinzugefügt werden. Dazu eignet sich beispielsweise ein Edelmetall-Depot, das aus entsprechenden ETCs zusammengesetzt ist. Als sogenannte alternative Investments können Silber und Palladium als potenzielle Renditebringer fungieren, bringen aber auch zusätzliche Volatilität ins Portfolio. Sowohl Silber als auch Palladium sind im Gegensatz zu Gold mehrwertsteuerpflichtig, wie bei Gold fällt jedoch nach einer Mindesthaltedauer von zwölf Monaten keine Abgeltungssteuer auf Gewinne an .

Fazit: Möglichst früh mit Gold für das Alter vorsorgen

Für Börsenprofis wie auch für Privatanleger gilt: Niemals nur auf ein Pferd setzen. Deshalb ist von einer privaten Altersvorsorge, die ausschließlich auf Gold beruht, abzuraten. Wohl aber empfiehlt sich das Edelmetall bei einem langfristigen Anlagehorizont als wichtiger Bestandteil eines gut ausbalancierten Vorsorgeportfolios, das zu einem guten Teil aus Aktien bzw. ETFs und Anleihen bestehen sollte. Eine Gold-Beimischung von nur 5 Prozent verbessert bereits die risikobereinigte Portfolio-Performance und trägt damit zu einer besseren finanziellen Situation im Ruhestand bei. Aufgrund der Stärken von Gold als Wertspeicher, seiner Funktion als Inflationsschutz und sicherer Hafen in Krisenzeiten raten Experten jedoch durchaus zu einer höheren Gold-Allokation von mindestens 10 Prozent – auch deshalb, weil Gold sich in den letzten 50 Jahren mit einem Wertzuwachs von 1.722 Prozent (in US-Dollar, den Euro gab es damals noch nicht, die Entwicklung ist aber ähnlich) als echter Renditebringer erwiesen hat. 
 

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