Citius, altius, fortius

Marktkommentar Michael Blumenroth – 22.08.2024

Wöchentlicher Marktbericht

Schneller, höher, stärker (meist als „Schneller, höher, weiter“ übersetzt). Heute wollen wir an dieser Stelle nicht nur etwas für die Bildung tun und die lateinischen Sprachkenntnisse aus der Mottenkiste holen. Sondern dieses olympische Motto charakterisiert gut die derzeitige Gemütsverfassung der Goldpreise. Diese ließen sich am Freitag vergangener Woche nicht beirren und hüpften dynamisch über die magische Marke von 2.500 US$ und beendeten auch die Woche über dieser runden Zahl.

US-Dollar-Index auf Jahrestief

Verantwortlich hierfür dürften verschiedene Gründe sein: Zunächst einmal profitieren die Goldpreise davon, dass die Finanzmärkte eine Zinswende, also Zinssenkungen, der US-Notenbank Fed ab September weiterhin als gesetzt annehmen – der Termin 18. September rückt immer näher. Auch für die Folgesitzungen werden weitere Zinsschritte an den Terminmärkten als gesetzt angenommen. Dies liefert wiederum dem US-Dollar anhaltenden Gegenwind. Der handelsgewichtete US-Dollar-Index sank in dieser Woche auf ein neues Jahrestief. Auch zum Euro notierte der US-Dollar so tief wie zuletzt im vergangenen Dezember. Sowohl sinkende Zinsen bzw. Renditen als auch ein schwächerer Kurs des US-Dollars liefern dem Goldpreis meist Rückenwind.

Steigende Nachfrage nach Gold ETCs/ETFs

Schlussendlich dürfte es auch wieder zu einem Aufbau in Goldpositionen gekommen sein, die Anfang August im Zuge der Marktturbulenzen zur Deckung von Verlusten anderer Positionen verkauft wurden. Im Zuge der weiteren Beruhigung an den Finanzmärkten scheinen nun auch wieder Goldpositionen aufgebaut zu werden. Daten weisen zudem darauf hin, dass bereits im Juli die Nachfrage nach Gold ETCs/ETFs spürbar zugenommen hat.   

Stabile Aussichten 

Im Großen und Ganzen spricht momentan also weiterhin vieles für Gold. Es darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, dass es immer mal wieder zu Preisrücksetzern aufgrund von Gewinnmitnahmen kommen kann und vermutlich auch wird. Außerdem besteht die Gefahr potenzieller Gegenwinde für die Goldpreise auch dann, wenn die Erwartungen an robuste Zinssenkungen der US-Notenbank Fed beginnend im September nicht erfüllt werden – dann könnten die Renditen kurzlaufender US-Staatsanleihen wieder ansteigen, und somit dem keine Zinsen zahlenden Gold Konkurrenz liefern. Mittelfristig könnte die Ampel für steigende Goldpreise jedoch weiter auf „Grün“ stehen. 

Gold knackt Marke von 2.500 US$ pro Unze

Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte Gold bei 2.453 US$ pro Unze. Am Freitag wurde nach einem Zwei-Prozent-Sprung die Marke von 2.500 US$ pro Unze im Sturmlauf genommen. Zum Wochenschluss hatte es sich bereits auf 2.509,50 vorgearbeitet. Nach einem ruhigen Montag ging es am Dienstag weiter aufwärts – ein neues Rekordhoch wurde bei 2.531,75 markiert. Hier ging dem Goldpreis dann doch etwas die Luft aus. Er setzte zurück Richtung 2.500 und unterschritt gestern Nachmittag diese Marke auch kurzzeitig. Heute Morgen gegen 7 Uhr startet Gold bei etwa 2.502 US$ pro Unze in den europäischen Handel. 

Auch der Xetra-Gold-Preis stieg im Wochenvergleich an, wobei der spürbar zum US-Dollar aufwertende Euro deutliche Preiszuwächse verhinderte. Während der üblichen Handelszeiten stieg er zunächst von 71,65 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche bis auf 73,35 am Dienstagnachmittag. Der immer stärkere Euro deckelte dann die Notierungen. Heute Morgen dürfte Xetra-Gold bei etwa 72,20 € pro Gramm in den europäischen Handelstag starten. 

USA: Warten auf die Zinswende

Die Märkte warten gespannt auf das jährlich stattfindende Symposium der Fed im beschaulichen Jackson Hole in Wyoming. Dort wird morgen Nachmittag um 16 Uhr Fed-Gouverneur Jerome Powell vor die Mikrofone treten. Die Marktakteure werden genau zuhören, ob er belastbare Hinweise auf die vermutete Zinssenkung der Fed im September geben wird und wie er sich allgemein zur wirtschaftlichen Lage in den USA äußern wird. Dies könnte noch einmal ein spannendes, volatiles Wochenfinale geben. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Spätsommerwochenende, das in einigen Bundesländern wie Hessen ja auch ein Ende der Schulferien bedeutet.

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