Die größten Goldnuggets und ihre Entdecker
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 18.10.2018
Als Goldnugget bezeichnet man einen durch Erosion entstandenen, natürlich vorkommenden Goldklumpen mit möglichst hohem Reinheitsgrad. Dieser Definition ist es auch zu verdanken, dass der 214 kg schwere Holtermann-Klumpen, den der deutsche Bergbauunternehmer Bernhardt Otto Holtermann 1872 in Australien fand, schnell wieder seinen Ruf als größtes jemals gefundenes Goldnugget einbüßte: Der Feingoldgehalt des Goldquarzbrockens betrug knapp 27 Prozent, womit sich das Feingoldgewicht des Klumpens auf "nur" 57 kg reduzierte. Dagegen haben die meisten in Australien entdeckten Goldnuggets einen Reinheitsgrad von rund 95 Prozent.
Der größte Goldnugget-Fund ist nur wenige Wochen alt
Anfang September 2018 entdeckte der Kanadier Henry Dole in Australien ein fast 90 kg schweres Goldnugget. Dabei hatte er nicht mal nach Gold gesucht: Als Angestellter der Royal Nickel Corporation sollte er eigentlich Nickelvorkommen entdecken. Seine Glückssträhne endete damit noch lange nicht. Nach dem Rekordfund entdeckten er und einige Kollegen ganz in der Nähe weitere Goldnuggets mit einem Gesamtgewicht von 250 kg.
Bis zu diesem Fund galt mit einem Gewicht von 72 kg der sogenannte "Welcome Nugget" als größter von Einzelpersonen entdeckte Goldklumpen, der 1869, ebenfalls in Australien, von Richard Oates und John Deason gefunden wurde.
Die kleinsten Goldnuggets findet man in Deutschland
Wenngleich die großen Goldnugget-Funde fast ausschließlich in Australien stattfanden, mit großem Abstand gefolgt von Brasilien, Russland und den USA, lohnt es sich anscheinend auch in Deutschland, zumindest in einer bestimmten Gegend, nach goldenen Klumpen Ausschau zu halten: Das größte bislang gefundene Goldnugget hat immerhin ein Gewicht von 10,2 Gramm, es ist allerdings nicht überliefert, wer das wertvolle Stück 1576 im Schwarzatal in Thüringen entdeckt hat. Den zweitgrößten Goldnugget-Fund in Deutschland machte 2004 der Rentner Heinz Martin ebenfalls im Schwarzatal, als er mit seinem Fahrrad den Bach "Katze" durchquerte. Dieser Fund löste in der Region einen, wenn auch sehr begrenzten, Goldrausch aus.