Die Zahl des Monats: 1.064°C
Aktuelles Arnulf Hinkel, Freier Finanzjournalist – 01.07.2016
Wussten Sie schon? Bei 1.064 Grad Celsius liegt der Schmelzpunkt von Gold.
Gold hat nicht nur als Anlageklasse eine Sonderstellung als wichtiges portfoliostabilisierendes Element und "sicherer Hafen", auch die physikalischen Eigenschaften heben sich von der Mehrzahl anderer Elemente ab.
Das Edelmetall mit dem Elementkürzel AU (von "aurum", wie Gold auf lateinisch heißt) und der Ordnungszahl 79 besteht aus nur einem stabilen Isotop und zählt damit zu den sogenannten Reinelementen. Zu seinen besonderen Eigenschaften zählen beispielsweise die hohe Dichte, die die Förderung des Edelmetalls erleichtert, und die Tatsache, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Metallen nicht korrodieren kann. Auch der Schmelzpunkt von Gold ist speziell: Er liegt bei exakt 1.064,18 Grad Celsius bzw. 1.337, 33 Grad Kelvin. Damit liegt er gut 100°C höher als bei Silber (960,8°C) und ähnlich hoch wie bei Kupfer (1.084°C). Diese drei Elemente bilden zusammen die sogenannte Kupfergruppe, die 11. Gruppe des Periodensystems. Während die Schmelzpunkte der Elemente in dieser Gruppe einigermaßen homogen sind, weichen die Schmelzpunkte anderer Metalle zum Teil drastisch davon ab: Sogenannte unedle Metalle haben oft einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt, z. B. Zinn mit gerade mal 231°C, Blei mit 327,4°C, Zink mit 419,5°C oder Aluminium mit 660,32°C. Ganz anders sieht es beispielsweise beim Edelmetall Platin aus, das mit 1.773,5°C einen deutlich höheren Schmelzpunkt aufweist. Einen höheren Schmelzpunkt haben nur wenige Metalle, wie z.B. Wolfram mit 3.442°C.
Das Schmelzen von Gold dient übrigens nicht nur der Gewinnung von Ausgangsmaterial zur Herstellung von neuem Schmuck, Münzen, Industrie- oder Zahngold; es ist neben der Dichtemessung, dem Einsatz von Prüfsäuren und der Analyse mithilfe eines Röntgenfluoreszenzspektrometers gerade bei größeren Mengen ein wichtiges Verfahren zur Bestimmung des Reinheitsgrades.