Die Zahl des Monats: 494.000
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.12.2024
Gesunkene Schiffe und verlorene Schätze: Immer wieder beschäftigen die unzähligen Mythen und Gerüchte um unermessliche Goldschätze auf dem Meeresgrund Menschen im Allgemeinen und Glücksritter im Besonderen, seit es die Schifffahrt gibt. Und nicht immer zu Unrecht: Ab und an werden tatsächlich extrem wertvolle Gegenstände entdeckt, wie etwa letztes Jahr, als das auf Tiefseekartografie spezialisierte Forschungsunternehmen Magellan dank hochauflösender 3D-Fotografien direkt neben der 1912 gesunkenen Titanic eine Halskette mit dem in Gold eingefassten Zahn eines Megalodon identifizierte – ein monströser Vorfahre der Haie mit einer Länge von bis zu 20 Metern, der vor mehr als 2,5 Millionen Jahren die Weltmeere unsicher machte.
Der Traum jedes Goldsuchers: Das „Ship of Gold“
Auch wenn es wie ein schöner Mythos klingt: Das Ship of Gold gab es wirklich – und es machte seinem Namen alle Ehre. Die SS Central America, wie das „Ship of Gold“ offiziell hieß, lief am 3. September 1857 aus dem Hafen Colóns an der Karibikküste Panamas aus und machte sich von dort aus auf den Weg nach New York. Doch die Freiheitstaue sollten die Seeleute um Kapitän William Lewis Herndon niemals zu sehen bekommen. Am 12. September lief das 85 Meter lange Schiff voll Wasser und sank – und mit ihm eine Ladung von 494.000 Unzen Gold, was ungefähr 14 Tonnen entspricht. Erst 1988 wurde das Wrack lokalisiert und die Goldladung geborgen. Aktueller Wert: jenseits der 1,1 Mrd. €-Marke.
Ein noch größerer Schatz wartet auf Bergung: die San José
Ebenfalls auf dem Meeresgrund der Karibik wurde erst dieses Jahr die spanische Galeere San José entdeckt, die vor über 300 Jahren sank und Gold, Silber und Smaragde im heutigen Wert von rund 15 Mrd. € Euro birgt. Allerdings verweilt dieser Schatz mit einem Gesamtgewicht von 344 Tonnen zurzeit noch auf dem Meeresboden: zum einen, weil die Bergung als extrem schwierig und teuer gilt, zum anderen, weil verschiedene Länder und Interessengruppen rechtlichen Anspruch auf die Ladung der San José erhoben haben.