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Ein Filmtipp: „Gold“ von Thomas Arslan

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.10.2018

In den über 6.000 Jahren, in denen Menschen Gold nutzen, war das gelbe Edelmetall niemals allein auf die Rolle als Zahlungsmittel oder Anlagemöglichkeit beschränkt. Es hat unzählige hochentwickelte Kulturen geprägt und ist auch heute fester Bestandteil unseres Alltags. Deshalb wird an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen ein kultureller Beitrag stehen, bei dem es im engeren Sinne um Gold geht.

Im Sommer 1898, auf dem Höhepunkt des Klondike-Goldrauschs, tritt eine kleine Gruppe deutscher Auswanderer eine 1.500 km lange Reise durch das nördliche British-Columbia an: Der Lockruf des Goldes ist bis nach Bremen vorgedrungen, wo ihn die Ärmsten der Armen hören und ihm folgen. 

Die Natur als Feind: Reise ins Herz der Finsternis – und der Verlockung

Neben hervorragend agierenden Schauspielerinnen und Schauspielern wie Nina Hoss, Lars Rudolph und Uwe Bohm spielt die kanadische Landschaft eine Hauptrolle: Unendlich, unergründlich und faszinierend präsentiert sie sich den Glücksrittern und dem Zuschauer gleichermaßen. Mit fortlaufender Dauer des Films gibt sich die unberührte Natur jedoch immer unheimlicher und gefährlicher. Dass der Führer der Reisegruppe keineswegs die Expertise besitzt, die er anfänglich vorgab, macht die Sache nicht besser. Bald schon gibt es erste Verluste an Menschenleben zu beklagen. Die Natur zeigt sich in ihrer ganzen Unbarmherzigkeit; den anfänglich optimistischen Goldsuchern wird klar, dass dies eine Reise ohne Wiederkehr wird.

Im Wettbewerb um den Goldenen Bären

Ob mit seinem Dokumentarfilm "Aus der Ferne", der auf der Berlinale 2006 vertreten war, oder seinem Berliner Großstadtdschungeldrama "Im Schatten" – Regisseur Tomas Arslan weiß, wie man Natur und Städtelandschaften ebenso beeindruckend wie furchteinflößend inszeniert. "Gold" war auf der Berlinale 2013 Teilnehmer im Kampf um den Goldenen Bären, aus dem er sieglos hervorging. Hauptkritikpunkt von Journalisten wie Zuschauern war die etwas zu lange Spieldauer des Films. Regisseur Arslan nahm sich daraufhin den Film noch einmal vor und brachte eine um 13 Minuten gestraffte Fassung in die Kinos, die nichts von ihrer visuellen und erzählerischen Wucht eingebüßt hat. "Gold" beleuchtet den amerikanischen Goldrausch von einer ganz eigenen Seite und fügt dem Neo-Western-Genre eine neue Dimension hinzu.

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