Europäische Gold-ETCs: Höchste Zuflüsse seit Jahren
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 24.02.2025
Die Entwicklung, die sich in den ersten Januarwochen gezeigt hatte, scheint sich fortzusetzen: Während sich die in asiatischen ETFs verwalteten Goldbestände in diesem Jahr praktisch nicht verändert haben, verzeichneten US-amerikanische Goldfonds mehr Ab- als Zuflüsse: Um 5,9 Tonnen schrumpften die in US-Gold-ETFs verwalteten Goldbestände. Dagegen verstärkten sich die Nettozuflüsse in europäische ETCs mit physischer Besicherung, deren Goldbestände Ende Januar 2025 bei 1.326,7 Tonnen lagen, was einem Plus von 3 Prozent entspricht. Einen Zuwachs dieser Größenordnung hat es seit Anfang 2023 nicht gegeben.
Um 23 Prozent gestiegene Handelsvolumina in Goldfonds und -ETCs
Dass auch das Interesse institutioneller Investoren an Gold zurzeit sehr hoch ist, belegen die Handelsvolumina: Um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat sind diese im globalen Goldhandel gewachsen. Dabei stechen besonders Goldfonds und ETCs mit physischer Besicherung hervor, denn die Handelsvolumina in dieser Anlageklasse sind noch stärker – um 23 Prozent – gestiegen. Europäische ETCs waren im Januar mit Nettozuflüssen in Höhe von 39 Tonnen für den Löwenanteil der globalen Gesamtzuflüsse von 34,5 verantwortlich und glichen außerdem Nettoabflüsse in anderen Regionen aus.
Britische und deutsche Gold-ETCs verzeichnen höchstes Wachstum weltweit
Während im bisherigen Verlauf von 2025 auch die Gold-ETC-Bestände anderer europäischer Länder wuchsen – etwa in Frankreich um 4,5 Tonnen und der Schweiz um 2,8 Tonnen –, sind es vor allem britische und deutsche Gold-ETCs, die um 17,9 Tonnen bzw. 13,5 Tonnen zugelegt haben. Auf einzelne ETCs heruntergebrochen, führt der iShares Physical Gold ETC in Großbritannien mit Nettozuflüssen von 11,6 Tonnen das Feld an, gefolgt von Xetra-Gold aus Deutschland mit einem Bestandszuwachs von 6,7 Tonnen. Damit verzeichnet Xetra-Gold 2025 unter den Goldfonds und -ETCs bislang die zweithöchsten Nettozuflüsse weltweit. 2024 hatte es hingegen überwiegend Abflüsse aus dem deutschen ETC gegeben – Folge zahlreicher Gewinnmitnahmen aufgrund des hohen Euro-Goldkurses.