Gold bleibt gefragt

Marktkommentar Michael Blumenroth – 11.07.2024

Wöchentlicher Marktbericht

Während die hiesige Fußball-Nationalmannschaft sich bereits vorzeitig aus dem Rennen um den Europameistertitel verabschiedet hat, bleibt Gold hinter Silber ganz klar das Edelmetall mit dem bisher stärksten Wertzuwachs in diesem Jahr und somit im Rennen um das Finale. Bis dato lieferte diese Woche jedoch nicht gerade ein Feuerwerk der Handelsfreude an den Finanzmärkten. Am vergangenen Freitag hatte es noch etwas anders ausgesehen – die Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni fielen in den USA moderat schwächer aus als erwartet: Die Stellenzuwächse der beiden vorhergehenden Monate wurden merklich abwärts revidiert, die Arbeitslosenquote stieg leicht an, und das Wachstum der durchschnittlichen Stundenlöhne ging moderat zurück.

US-Zinsentscheidungen und Verbraucherpreise

Alles in allem also ein etwas durchwachsener Arbeitsmarktbericht, der zur Folge hatte, dass die Zinsterminmärkte für die US-Notenbank Fed bis Ende 2024 nunmehr zwei Zinssenkungen komplett einpreisten – wir erinnern uns, die Fed hatte im Juni nur eine Leitzinssenkung für 2024 projiziert. Dies hatte niedrigere Renditen und einen leichten Abwertungsdruck auf den US-Dollar zur Folge, wovon die Goldpreise Rückenwind erhielten. In dieser Woche waren die Märkte mit Ausnahme der Aktienmärkte bis dato eher etwas lethargisch unterwegs. Denn heute Nachmittag steht das Highlight unter den Konjunkturdaten dieser Woche auf der Agenda, nämlich die Daten zu den US-Verbraucherpreisen im Juni. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung wollten sich die meisten Händler wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Wochenrückblick Goldpreisentwicklung  

Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte Gold noch bei 2.357 US$ pro Unze und kletterte nach den oben erwähnten US-Arbeitsmarktdaten bis zum Freitagabend auf rund 2.393. Zu Beginn der neuen Woche kam es dann zu Gewinnmitnahmen, welche die Goldpreise bis zum Dienstagnachmittag auf etwa 2.350 abrutschen ließen. Gestern ging es dann aber wieder retour bis auf 2.386. Dieses Niveau konnten die Notierungen jedoch nicht ganz verteidigen: Heute Morgen gegen 7 Uhr startet Gold bei etwa 2.382 US$ je Unze in den europäischen Handel.

Während der üblichen Handelszeiten stieg der Preis für Xetra-Gold zunächst von 70,25 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche bis auf 70,80 nach den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Auch hier ging es dann erst einmal abwärts bis auf 69,95 am Dienstag, bevor die Notierungen sich dann gestern Nachmittag auf das bisherige Wochenhoch bei 70,90 emporrobbten. Heute Morgen dürfte Xetra-Gold bei etwa 70,70 € pro Gramm in den Tag starten. Der Kurs des Euros zum US-Dollar blieb die gesamte Woche recht unverändert.

Ausblick

Nun warten wir mal gespannt auf die Daten zu den US-Verbraucherpreisen heute Nachmittag. Die Liquidität an den Märkten nimmt nun urlaubsbedingt stark ab – viele Marktteilnehmer könnte ihre Positionen vor Beginn der jeweiligen Schulferien reduziert haben. Inwieweit dies für etwas zunehmende Schwankungen am Goldmarkt sorgen könnte, werden wir bald wissen.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein sonniges Wochenende und gegebenenfalls einen schönen, stressfreien Ferienbeginn.

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