Gold hat 2023 knapp 9 Prozent Plus gemacht
Aktuelles Arnulf Hinkel, Financial Journalist – 03.01.2024

Wie jedes Jahr seit 2017 hat sich das Edelmetall auch 2023 wieder deutlich verteuert: So ist der Goldpreis von € 55,08 zum Jahresbeginn 2023 auf € 59,90 am letzten Handelstag des Jahres gestiegen. Viele Analysten hatten eine derartige Performance des Edelmetalls nicht erwartet, da die entschlossene Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und die nachlassende Teuerungsrate in der Eurozone eher für eine Schwächung des Goldpreises sprachen.
Seit 2018 hat Gold um durchschnittlich 9 Prozent p.a. zugelegt
Die im Dezember 2022 veröffentlichten Prognosen der Rohstoffexperten für 2023 lagen durchweg unter dem Preis, den das Edelmetall erzielte: Bewegten sich die Schätzungen der Analysten für den Dollarpreis pro Unze zwischen $ 1550 und $ 1900 für Ende 2023, lag der tatsächliche Preis mit $ 2063 deutlich darüber. Ein weiterer Grund, weshalb Experten nicht mit einer so guten Performance von Gold im letzten Jahr gerechnet hatten: Das Edelmetall hatte in den fünf Jahren davor – von 2018 bis 2022 –um durchschnittlich 9 Prozent p.a. zugelegt und damit bereits auf hohe Inflationsraten, die geopolitischen Krisen und die weltweite Pandemie reagiert.
Seit Einführung des Euro hat sich der Goldpreis versechsfacht
Das Edelmetall hat sich seit der Euro-Bargeldeinführung auch außerhalb von Krisenzeiten häufig gut entwickelt: Seit der Einführung der Gemeinschaftswährung Anfang 2002 hat sich der Goldpreis in der Eurozone von € 9,91 auf zuletzt € 59,90 versechsfacht. In den 22 Jahren der Euro-Gemeinschaftswährung lag das Edelmetall zum Jahresende 18-mal im Plus, nur viermal – 2004, 2013, 2015 und 2017 – im Minus. Was 2024 betrifft, sind die meisten Analysten hinsichtlich der Goldentwicklung optimistischer, als sie es für 2023 waren. Gründe dafür sind die sich abzeichnende Zinswende bei vielen Zentralbanken und die geopolitischen Krisen, die sich im letzten Quartal 2023 noch verstärkt haben und bislang ungelöst sind.