Schmuckgold: Recycling-Quote in Deutschland bei fast 100 Prozent
ESG Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 23.05.2023
Was die Wiedergewinnung von Gold betrifft, kann die deutsche Schmuckindustrie als Vorbild für die Weiterentwicklung der gesamten Goldproduktion dienen: Während sich die weltweite Recycling-Quote von Gold in den letzten Jahren zwischen 25 und 30 Prozent bewegt hat, wird nach Angaben der Fachvereinigung Edelmetalle in deutschen Goldscheideanstalten nahezu ausschließlich leicht recycelbares Altgold wie Schmuck verarbeitet, aber auch – deutlich aufwändiger in der Rückgewinnung – das Gold aus Smartphones, PCs, Autos, etc. Dies ist einem Umstand geschuldet, der eigentlich einen Standortnachteil darstellt: Deutschland hat so gut wie keine Goldvorkommen.
Wiedergewonnenes Gold ist kein Gold zweiter Klasse
Zwischen Recycling-Gold und minengefördertem Gold gibt es absolut keine Qualitätsunterschiede. Trotzdem gab es gerade seitens der Schmuckindustrie früher Bedenken, dass Recycling-Gold von potenziellen Schmuck- und Golduhrenkäufern als minderwertig eingestuft werden könnte. Das stark gestiegene Bewusstsein vieler Menschen für mehr Nachhaltigkeit hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren auch auf die Einstellung von Goldschmuckkäufern positiv ausgewirkt. Umweltfreundlich wiedergewonnenes Gold ist heute kein Makel mehr, und viele Schmuckkäufer legen sogar großen Wert darauf, dass ihr Schmuck einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck aufweist. Die Schmuckindustrie hat darauf reagiert und ihren Teil dazu beigetragen, dass Schmuck aus wiedergewonnenem Gold nicht als weniger wertig angesehen wird.
Xetra-Gold-Auslieferungen bestehen möglichst aus recyceltem Gold
Im Rahmen ihrer Bemühungen, aktiv zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks von Gold beizutragen, liefert die Emittentin von Xetra-Gold, die Deutsche Börse Commodities GmbH, nach Möglichkeit ausschließlich Barren aus klimaschonend wiedergewonnenem Gold aus. Damit können Inhaber von Xetra-Gold-Schuldverschreibungen in aller Regel sicher sein, dass ihre Gold-Investition umweltfreundlich ist. Schließlich beträgt die CO2-Emission bei der Produktion von Recycling-Gold weniger als ein Zwanzigstel dessen, was bei der Minenförderung entsteht.