Gold wird in der modernen Medizin immer wichtiger
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 15.08.2018
Der Verzehr von reinem Gold ist im Gegensatz zu anderen Schwermetallen nicht nur gesundheitlich unbedenklich, dem Edelmetall werden darüber hinaus sogar Heilkräfte zugeschrieben. Zumindest vertritt die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bereits seit rund 4.500 Jahren diese Ansicht. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat nun auch die westliche Medizinforschung Gold vermehrt für sich entdeckt. Speziell in Form von Nanopartikeln könnte Gold in naher Zukunft eine bedeutende Rolle in modernster Diagnostik und Behandlung spielen.
Mit Gold Krebserkrankungen schneller erkennen
Bei Schnelltests zur Erkennung von Schwangerschaften, aber auch von bakteriellen Infektionen, z.B. durch Salmonellen oder E.coli, sind Gold-Nanopartikel schon lange unverzichtbar. Auch HIV-Erkrankungen werden heute durch Schnelltests erkannt, die kolloidale Gold-Nanopartikel nutzen. Derzeit wird mit Hochdruck an der Entwicklung schneller und kostengünstiger Diagnostiktests für verschiedene Krebsarten geforscht. Laut dem auf Nanomaterialien spezialisierten Wissenschaftsprojekt DaNa 2.0, das u.a. von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie Dechema, dem Institut für Pharmazeutische Technologie der Universität Frankfurt sowie weiteren wissenschaftlichen Partnern betrieben wird, steht ein Schnelltest zur Prostatakrebs-Früherkennung kurz vor der Marktreife. Weitere auf Gold-Nanopartikel basierende Tumor-Targeting-Technologien werden zurzeit entwickelt.
Revolutionierung von Virostatika mit Hilfe von Gold
Schweizer Wissenschaftler der Ecole Polytechnique Federale de Lausanne (EPFL) haben einen völlig neuartigen Ansatz zur Entwicklung von Breitband-Virostatika entdeckt: Gold-Nanopartikel werden genutzt, um Viren im menschlichen Körper anzulocken und derart zu modifizieren, dass sie harmlos werden.
Darren Rowles, CEO des kanadischen Nanopartikel-Herstellers SONA Nanotech, geht davon aus, dass die Nachfrage nach Gold-Nanopartikeln schon bis 2021 um 18,84 Prozent jährlich steigen wird.