Gold zwischenzeitlich auf Zwei-Monats-Hoch

Wie vergangene Woche schon vermutet, war die bald zu Ende gehende Woche eine Art „Konsolidierungswoche“, bevor in der kommenden Woche die Sitzungen der US-Notenbank Fed, der EZB und der Bank of Japan, gefolgt von der Bank of England wenige Tage später etwas mehr an Spannung in die Finanzmärkte bringen sollten. 

Einige deutliche Marktveränderungen der vergangenen Woche wurden in der laufenden zumindest teilweise wieder nivelliert. Die Renditen der Staatsanleihen der USA und der Euroländer stiegen nach ihrem Absturz in der Vorwoche moderat an, was den Goldpreisen dann insbesondere am gestrigen Donnerstag doch etwas den Wind aus den Segeln nahm. Zudem ließ deshalb auch der Druck auf den US-Dollar etwas nach. Dieser hatte vergangene Woche nach den US-Inflationsdaten deutlich abgewertet und setzte ebenfalls gestern zu einer leichten Gegenbewegung an. Auch dies hemmte Gold in seinem Vorwärtsdrang, den es noch bis zum gestrigen Morgen besessen hatte. 

Gold in US-Dollar am Mittwoch auf Zweimonatshoch

Notierte Gold am Freitag vergangener Woche morgens noch bei 1.960 US$ pro Unze, sackte es am Montag noch einmal kurz auf ein Wochentief bei 1.946 ab. Danach streckte und reckte sich Gold Richtung der Marke von 2.000. Es verfehlte diese zwar mit 1.987,50 im Wochenhoch gestern Morgen noch ein ganzes Stück – dies war aber immerhin der höchste Kurs seit rund zwei Monaten. Danach ging es jedoch aufgrund der ansteigenden Renditen abwärts. Heute Morgen startet es bei rund 1.970 in den Handelstag. 

Der Xetra-Gold-Preis profitierte hingegen gestern etwas von der leichten Abwertung des Euros zum US-Dollar. Während der üblichen Handelszeiten handelte Xetra-Gold vergangene Woche am Freitagmorgen noch bei 56,10 € pro Gramm. Auch hier gab es am Montag einen kurzen Rücksetzer auf ein Tief bei 55,75. Bis gestern Nachmittag kletterten die Preise dann stramm aufwärts bis auf 56,95. Xetra-Gold dürfte heute Morgen bei 56,85 den Handel beginnen.

US-Notenbank Fed: weitere Zinsschritte oder Zinspause? 

Entscheidend für die Entwicklung der Goldpreise in den nächsten Wochen dürfte insbesondere die Kommunikation der US-Notenbank Fed nach ihrer Sitzung am Mittwoch kommender Woche sein. Gewinnen die Märkte den Eindruck, dass der Zinsgipfel nun erreicht ist, könnte das Druck auf die Renditen und den US-Dollar ausüben, wovon Gold profitieren dürfte. Äußert sich die Fed aber dergestalt, dass sie weiterhin mindestens eine zusätzliche Zinserhöhung im Herbst für höchstwahrscheinlich hält, wird dies vermutlich kurzfristig Druck auf die Goldpreise ausüben. Es steht zu vermuten, dass die Fed sich die Option weiterer Zinsschritte offenhalten und die Lage im September neu bewerten wird. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende und gegebenenfalls eine schöne Urlaubszeit. Mit dem nächsten Marktkommentar, in dem es sicherlich viel zu erzählen gibt, melde ich mich am 11. August.