Goldinvestitionen im 3. Quartal um 56 Prozent gestiegen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 07.11.2023
Verglichen mit dem Vorjahresquartal hat die Investitionstätigkeit in Gold laut den kürzlich veröffentlichten „Gold Demand Trends Q3 2023“ des World Gold Council um mehr als die Hälfte zugenommen: Insgesamt 157 Tonnen Gold wurden von Anlegern gekauft. Allerdings liegt dieser Wert deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 315 Tonnen. Die gesamte Goldnachfrage – für Schmuck, industrielle Anwendungen, Medizin, Forschung, etc. – lag im dritten Quartal 2023 dagegen um 8 Prozent höher als im 5-Jahres-Durchschnitt.
Schwächelnder Schmuckmarkt, unverändert hohe Zentralbankkäufe
Während sich die Nachfrage nach Schmuck aufgrund des hohen Goldpreises im Vergleich zum 3. Quartal 2022 um 2 Prozent verringerte, stiegen die Zukäufe der Zentralbanken zur Erhöhung ihrer Goldreserven seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent und standen Ende September bei 800 Tonnen. Damit setzte sich der bereits seit zwei Jahren beobachtete Trend fort: Lag der Ausbau der Goldreserven 2022 mit einem Plus von 18 Prozent schon auf dem höchsten Stand seit 2011, verzeichnete das erste Halbjahr 2023 sogar die stärksten Zukäufe seit Beginn der Veröffentlichung der von Zentralbanken getätigten Goldkäufe durch den World Gold Council.
Goldproduktion im dritten Quartal 2023 auf Rekordhoch
Analog zur hohen Goldnachfrage stieg auch das Angebot. So erreichte die Goldproduktion aus Minen mit 971 Tonnen im dritten Quartal ein Rekordhoch. Aber auch die Herstellung von Gold durch Recycling von Altgold und Elektroschrott wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal. Beim Recycling setzte sich – leicht abgeschwächt – der Trend des ersten Halbjahrs 2023 fort: Im ersten Quartal wuchs die Wiedergewinnung von Gold um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im zweiten Quartal sogar um 13 Prozent. Auch im dritten Quartal stieg das Recyclingvolumen um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit erhöhte sich die Goldproduktion durch Wiedergewinnung auch im dritten Quartal 2023 deutlich stärker als die Minenproduktion, die trotz Rekordhoch im gleichen Zeitraum nur um 2 Prozent anstieg.