Goldinvestments im Jahresvergleich um 132 Prozent gestiegen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 11.11.2024
Während sich im dritten Quartal 2023 die weltweite Goldnachfrage zu Investmentzwecken laut der kürzlich veröffentlichten „Gold Demand Trends“ des World Gold Council auf 156,8 Tonnen belief, wurde im dritten Quartal 2024 in mehr als 364 Tonnen investiert – eine Steigerung von 132 Prozent. Die Gesamtnachfrage nach Gold betrug im dritten Quartal 1.313 Tonnen, ein Rekordwert für ein drittes Quartal. Der Dollarwert der Goldnachfrage stieg aufgrund der Entwicklung des Goldpreises in diesem Jahr um 35 Prozent im Jahresvergleich und durchbrach erstmals die Marke von 100 Mrd. US$.
Höhere Nachfrage nach Gold-ETFs/ETCs, geringere nach Barren und Münzen
Wichtige Treiber für den starken Anstieg der Goldinvestments waren mit 95 Tonnen die Nettozuflüsse in Goldfonds und ETCs mit physischer Besicherung. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal verzeichnete die Anlageklasse noch 139 Tonnen Nettoabflüsse. Wie bereits in den vergangenen Quartalen gestaltete sich die die Entwicklung der Zu- und Abflüsse in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich.
Etwas gesunken ist allerdings die Nachfrage nach Goldmünzen und Barren seitens der Privatanleger: Rund 270 Tonnen wurden im 3. Quartal 2024 gekauft, was einem Rückgang von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Verantwortlich dafür dürfte die Goldpreisentwicklung gewesen sein, denn auch die Nachfrage nach Goldschmuck, die vom World Gold Council nicht zu Goldinvestments gerechnet werden, ging im Jahresvergleich um 12 Prozent zurück.
Goldproduktion: Recycling wächst stärker als Förderung
Gleichzeitig verzeichnete auch das Goldangebot Rekordwerte: 1.313 Tonnen wurden im dritten Quartal 2024 produziert, was einem Plus von 6 Prozent entspricht. Deutlich stärker als die Minenproduktion wuchs die Gewinnung von Gold durch Recycling, nämlich um 11 Prozent. Der Anstieg beim Recycling ist nicht zuletzt auf den hohen Goldpreis zurückzuführen, der Besitzer von Schmuck und Golduhren motiviert hat, sich von ihrem Altgold zu trennen: Nach Angaben der LBMA hatte sich Gold vom 3. Quartal 2023 bis zum Vergleichsquartal 2024 um 28 Prozent verteuert.