Goldperformance seit 20 Jahren bei durchschnittlich 9,5 Prozent
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 11.07.2022
Für Gold liegt die Teuerungsrate in der Eurozone zurzeit mit durchschnittlich 8,8 Prozent sehr hoch. In Deutschland, wo die Inflation exakt dem europäischen Durchschnitt entspricht, ist dies die höchste Preissteigerung seit fast 50 Jahren. Die Funktion von Gold als Inflationsschutz wird aufgrund der seit Monaten eher seitwärts verlaufenden Preisentwicklung immer wieder angezweifelt. Zu Unrecht: Gold erfüllt langfristig zuverlässig seine Aufgabe als Wertspeicher – und hat dies auch 2022 getan.
Seit Einführung der Gemeinschaftswährung deutliche Zugewinne
Die durchschnittliche Performance von Gold in Euro lag während der letzten 20 Jahren bei 9,5 Prozent – und damit deutlich über den Teuerungsraten in der Eurozone. Die Wertentwicklung wäre noch beeindruckender ausgefallen, hätte Gold nicht 2013 um 31 Prozent, u.a. als Reaktion auf das massive Anleiheankaufprogramm der EZB, nachgegeben. In den letzten 20 Jahren entwickelte sich Gold insgesamt 15 Jahre lang überwiegend sehr positiv, mit Preisanstiegen von bis zu 38 Prozent. Dies zeigt einmal mehr, dass Anleger in Gold gut beraten sind, einen längeren Anlagehorizont einzuplanen.
Auch 2022 performte Gold besser als von vielen wahrgenommen
Laut dem Gold Mid-Year Outlook 2022 des World Gold Council hat das Edelmetall im ersten Halbjahr 2022 ein Plus von 9,4 Prozent erzielt und damit viele andere Anlageklassen hinter sich gelassen: Im gleichen Zeitraum verloren der DAX® 20,77 Prozent und der NASDAQ 100 sogar 29,9 Prozent. Der REIT-Europe-Index, der die Entwicklung der größten europäischen Immobiliengesellschaften abbildet, musste einen Verlust von 19,64 Prozent hinnehmen. Auch Kryptowährungen boten keine Alternative. So büßte der Bitcoin im ersten Halbjahr 2022 ganze 55 Prozent seines Werts ein.