Goldpreis zieht etwas an

Nicht nur ich selbst hatte am Wochenende beim ersten Ultralauf des Jahres recht niedrige Temperaturen als Begleiter: Bis gestern Nachmittag hielt der eisige Gegenwind in Form hoher Renditen und eines festen US-Dollar-Kurses auch für die Goldpreise an. Grund hierfür waren primär die am vergangenen Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für den Dezember 2024. Diese fielen merklich besser aus, als von Analysten im Vorfeld erwartet. Insbesondere die Anzahl neugeschaffener Stellen lag mit gut 250.000 annähernd doppelt so hoch wie im Marktkonsens erwartet.

US-Berichtssaison startet mit starken Daten

Aufgrund dieser Daten wurden die Zinssenkungserwartungen für die US-Notenbank Fed vorübergehend weiter reduziert. Anfang dieser Woche wurde nur noch eine einzige Zinssenkung in diesem Jahr – in Höhe von 0,25 Prozentpunkten im Dezember – an den Zinsterminmärkten eingepreist. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten über der Marke von 4,8 Prozent, 30-jährige gar über 5,0 Prozent. Trotz der Konkurrenz durch das hohe Renditeniveau und dem insbesondere am Freitag sehr festen Kurs des US-Dollars hielten sich die Goldpreise auf hohem Niveau. Gestern Mittag wurden dann die US-Verbraucherpreisdaten für den Monat Dezember publiziert. Der Anstieg zum Vormonat lag geringfügig unterhalb des Marktkonsenses, was an den Finanzmärkten mit Erleichterung aufgenommen wurde. Die Renditen setzten zurück, der US-Dollar vorübergehend auch. Dies schob dann wiederum die Notierungen der (Edel-)Metalle an.

Gold in US-Dollar klettert über die Marke von 2.700

Am Donnerstag vergangener Woche notierte Gold morgens bei 2.665 US$ pro Unze. Nach einem gleichtägigen Anstieg auf 2.698 fielen die Goldnotierungen am Freitag nach den US-Arbeitsmarktdaten um rund 40 US$ je Unze auf 2.657. Trotz der zunächst anhaltend hohen Renditen kletterte der Goldpreis seit dem Handelsstart in dieser Woche Schritt für Schritt aufwärts, und bekam durch die Daten zu den US-Verbraucherpreisen gestern noch einen weiteren Schub aufwärts. Heute Morgen notierte das Edelmetall deshalb mit 2.703,50 US$ pro Unze erstmals in diesem Jahr über der Marke von 2.700 und somit gut drei Prozent höher als zu Jahresbeginn.

Xetra-Gold startet heute bei über 84 € pro Gramm in den Handel

Der Xetra-Gold-Preis erzielte sein Wochenhoch bereits am Freitag nach den US-Arbeitsmarktdaten, was er dem kurzzeitig stark abwertenden Kurs des US-Dollars zu verdanken hatte. Während der üblichen Handelszeiten stieg er somit von 83,20 € pro Gramm am Donnerstag auf 84,85 am Freitagnachmittag. Mit der leichten Erholung des Euros ging es dann aber wieder retour bis auf 83,30 am Montag. Der Xetra-Gold-Preis startete aufgrund des festen Preises für das edelste aller Metalle heute Morgen bei rund 84,35 € pro Gramm in den Handelstag.

Heute steht die Anhörung des designierten US-Finanzministers, Scott Bessent, im Kongress ab 16.30 Uhr unserer Zeit im Fokus der Märkte, die sich Hinweise auf die künftige US-Wirtschafts- und Fiskalpolitik erhoffen. Nach der Inauguration Donald Trumps am kommenden Montag dürften die Märkte in den kommenden Tagen in erste Linie auf die konkrete Ausgestaltung dieser Maßnahmen blicken. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein nicht mehr ganz so kaltes, erholsames Wochenende.