Goldrausch

Marktkommentar Michael Blumenroth – 06.02.2025

Wöchentlicher Marktbericht

Nicht ganz so dramatisch wie der Goldrausch in Kalifornien im 19 Jh., aber dennoch beeindruckend war der Ansturm der Kaufinteressierten auf das gelbe Metall in den vergangenen Tagen. Dies dürfte zunächst primär der sich schnell wechselnden Nachrichtenlage rund um das Thema „US-Zölle gegenüber Kanada, Mexiko und China“ geschuldet gewesen sein. Ende vergangener Woche verdichteten sich die Anzeichen, dass US-Präsident Donald Trump am Wochenende tatsächlich sogenannte Executive Orders unterzeichnen würde, die entsprechende Strafzölle in Kraft setzen sollten. Im Vorfeld dessen wurde Gold als „sicherer Hafen“ nachgesucht und erzielte deshalb bereits am vergangenen Donnerstagnachmittag neue Rekordhochs bzw. hüpfte am Freitag erstmals über die Marke von 2.800 US-Dollar/Unze.

Nachfrage auf Rekordhoch

Montagnacht korrigierten die Preise noch einmal ein Prozent gen Süden, obwohl die Zölle mit Datum des Inkrafttretens am Dienstagmorgen tatsächlich von Trump auf den Weg gebracht wurden. Dies hatte jedoch eine deutliche Aufwertung des US-Dollars und stark steigende US-Staatsanleiherenditen zur Folge, worunter die Goldnotierungen zunächst litten. Nachdem Trump die Zölle gegen Mexiko und später auch Kanada dann jedoch einen Monat aussetzte, gab der US-Dollar seine Zugewinne wieder ab und US-Anleiherenditen wieder nach, was auch dem Goldpreis Rückenwind verschaffte. Die äußerst unübersichtliche Gemengelage hinsichtlich der US-Handelspolitik dürfte Anschlusskäufe in Gold als „sicherem Hafen“ zur Folge gehabt haben. Zudem könnten die Meldungen, dass Gold von Rekord zu Rekord eile, trendfolgende Käufergruppen angesprochen haben. Passend dazu veröffentlichte das World Gold Council, dass die Nachfrage nach Gold 2024 mit 4.974 Tonnen einen neuen Rekord erzielt habe und Notenbanken im Schlussquartal wieder massiv als Käufer aufgetreten seien.

Goldpreis zirka 100 US$ pro Unze über Vorwochenniveau

Ein sehr konstruktives Umfeld für Gold, das in dieser Woche von Rekord zu Rekord eilte, und dies nicht nur in US-Dollar, sondern in nahezu jeder Währung weltweit. Am Donnerstag vergangener Woche notierte Gold morgens bei 2.761 US$ pro Unze. Es kletterte am Freitag bis auf 2.817 und rutschte dann Montagnacht bis auf 2.777 ab. Danach bliesen die Goldkäufer zum Gipfelsturm: Abgesehen von kurzen Atempausen stieg das Edelmetall immer weiter bis auf rund 2.882 US$ je Unze gestern Nachmittag, bevor erste Gewinnmitnahmen einsetzten. Es startet heute Morgen bei 2.860 in den Handelstag, also nahezu exakt 100 US$ pro Unze über dem Vorwochenniveau.

Der Xetra-Gold-Preis bewegte sich ähnlich, wobei die Schwankungen im Euro/US-Dollar-Kurs zur Folge hatten, dass der Preis am Montag zu Handelsbeginn spürbar über dem Schlusskurs vom Freitag lag. Während der üblichen Handelszeiten stieg er von 85,25 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche auf ein Rekordhoch bei 88,90 gestern Nachmittag. Der Xetra-Gold-Preis dürfte heute Morgen bei rund 88,55 € je Gramm in den Handelstag starten. 

Märkte beobachten USA weiterhin genau 

Es wäre nur allzu verständlich, falls die Goldpreisrallye nun erst einmal eine Pause einlegen würde, aber wer kann das schon in diesem dynamischen Umfeld mit Sicherheit sagen? Morgen werden die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, welche die Finanzmärkte noch einmal bewegen dürften. Im Großen und Ganzen blicken die Märkte aber immer mit mindestens einem Auge in Richtung finanz- und handelspolitischer Entscheidungen in den USA. 

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich nach dieser spektakulären Woche ein erholsames Wochenende. 

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