Goldreserven der Notenbanken wachsen weiter
Aktuelles Arnulf Hinkel, Fianzjournalist – 21.09.2022
Von den rund 210.000 Tonnen Gold, die nach aktuellen Angaben des Department of Industry, Science, Energy and Resources of the Government of Australia von Beginn der Menschheit bis Ende 2022 gefördert sein werden, befinden sich heute schon 35.429 Tonnen im Besitz der Notenbanken. Sie dienen als Fremdwährungsreserven zur Sicherung der staatlichen Zahlungsfähigkeit sowie zur Kompensation von Schwankungen der Weltwährung US-Dollar. Etliche Notenbanken von Schwellenländern bauen ihre Goldreserven aus, um von der US-Währung wirtschaftlich unabhängiger zu werden. Der aktuelle Bestand (Stichtag: 1.08.2022) der weltweiten Goldreserven liegt bislang nur knapp unter dem Niveau des Rekordjahres 2021, welches den höchsten seit über 30 Jahren markierte.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 307 Tonnen mehr
Bis Ende Juli hat die türkische Zentralbank dieses Jahr ihre Goldreserven um 63,5 Tonnen erhöht und ist damit bislang größter Nettozukäufer 2022. Weitere starke Nettozukäufer waren 2022 Ägypten mit 44,21 Tonnen und Irak mit 33,97 Tonnen. In den USA und Europa veränderten sich die Goldreserven der Notenbanken kaum; es kam hier und dort zu kleineren Abflüssen. Dies liegt allerdings nicht an einer sinkenden Wertschätzung seitens der dortigen Zentralbanken, sondern daran, dass die Goldreserven in diesen Ländern bereits sehr umfangreich sind.
Europa liegt bei Goldreserven noch vor Nordamerika
Laut aktuellen Zahlen des World Gold Council ist der regional größte von Zentralbanken gehaltene Goldbestand in Westeuropa zu finden: Mit 11.776 Tonnen befinden sich 33 Prozent aller Goldreserven in der EU und Nachbarländern wie Großbritannien. Es folgt Nordamerika mit 8.133,47 Tonnen, die allein von der US-Notenbank Fed gehalten werden. An dritter Stelle rangieren asiatische Notenbanken mit einem Goldbestand von insgesamt 5.704,22 Tonnen. Das Schlusslicht hinsichtlich seiner Goldreserven bildet die Region Latein-/Südamerika und Karibik mit insgesamt nur 614,57 Tonnen.