Hohe Inflation führt zu Goldautomaten-Boom
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 06.07.2023
Damit Anleger in Südkorea auch während ihres Einkaufs in Verbrauchermärkten dem Wunsch nach dem Inflationsschutz Gold nachgeben können, wurden im September 2022 probeweise fünf Goldautomaten aufgestellt, die Goldbarren in fünf Größen, von 0,13 Unzen bis 1,3 Unzen, anbieten. Su wurden bis Ende April 2023 Goldbarren im Wert von rund US$19 Millionen verkauft, und die Betreibergesellschaft GS Retail hat nach einem Bericht von UPI News Korea bis heute 29 Goldautomaten aufgestellt. Bis Ende 2023 sollen es 50 werden.
In Frankfurt am Main fing 2009 alles an
Der älteste und bis heute berühmteste Goldautomat nahm 2011 im Emirates Palace Hotel in Dubai seinen Betrieb auf. Zahlreiche Medien berichteten damals über den – natürlich – mit Gold überzogenen Automaten, der insgesamt 320 Gold-Artikel offerierte, darunter 10-Gramm-Barren sowie Goldmünzen. Der Goldpreis wurde minütlich über eine geschützte Internetverbindung aktualisiert. Der Prototyp des später auch in den USA, Italien, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Portugal sowie mehreren Staaten im Nahen Osten verbreiteten Goldautomaten wurde bereits 2009 probeweise in Frankfurt am Main installiert und bot 1-Gramm-Goldbarren an. Allerdings lag der Verkaufspreis für die Goldbarren rund 30 Prozent über dem Spotmarktpreis für Gold. Vielleicht war dies neben der niedrigen Inflationsrate in den 2010er Jahren auch ein Grund dafür, dass die Anzahl der Goldautomaten in Europa keinen so sprunghaften Anstieg erlebte wie aktuell in Südkorea.
Gold-ETCs mit physischer Besicherung sind deutlich kosteneffizienter
Grundsätzlich bietet sich Anlegern beim Kauf von Goldbarren das Problem mangelnder Markttransparenz und in Folge dessen meist großer Handelsspannen. ETCs wie Xetra-Gold können dagegen mit engsten Spreads – vergleichbar mit denen vielgehandelter Aktien – erworben oder verkauft werden. Dazu bildet Xetra-Gold den günstigeren Großhandelspreis ab und gibt diesen Vorteil direkt an Kunden weiter. Diese Kosteneffizienz schlägt sich in einer besseren Performance des Edelmetalls und damit in einem höheren Inflationsschutz nieder.