Stärkste 1. Quartal-Goldreservekäufe aller Zeiten
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 07.05.2024
Der Kaufrausch der Zentralbanken ist ungebrochen: Nachdem die Goldreservezukäufe in den letzten zwei Jahren schon Rekorde verzeichnet hatten, stellt sich das erste Quartal 2024 als stärkstes aller Zeiten heraus. Trotz signifikanter Goldverkäufe der Notenbanken von Thailand und Usbekistan erhöhten sich die weltweiten Goldreserven in den ersten drei Monaten des Jahres um 280 Tonnen – 69 Prozent mehr als im 5-Jahres-Durchschnitt. Damit sind die globalen Goldreserven nun schon im 14. Jahr in Folge gestiegen, ebenfalls einmalig seit Veröffentlichung der Goldreservebestände durch den World Gold Council.
Größte Goldreserveerweiterungen wieder in Nah- und Fernost
Mit gut 30 Tonnen erhöhte die Türkei im ersten Quartal 2024 ihre Goldreserven am stärksten und verzeichnet damit schon acht Monate in Folge Nettozukäufe. Noch konsequenter zeigt sich die People’s Bank of China, die bereits 17 Monate in Folge ihre Goldreserven ausgebaut hat und nun 2.262 Tonnen des Edelmetalls in ihren Tresoren lagert. Allerdings macht Gold momentan nur 4,6 Prozent der gesamten chinesischen Fremdwährungsreserven aus, d.h. die Zukaufpolitik der People’s Bank of China könnte sich fortsetzen. Drittgrößter Goldkäufer im ersten Quartal 2024 war Indien mit 18,51 Tonnen, viertgrößter Kasachstan mit 16,39 Tonnen. In Europa erhöhten außerdem Tschechien und Polen ihre Goldreserven.
Die Rekordjahre 2022 und 2023 könnten sich fortsetzen
Während 2010 die weltweiten Goldreservezukäufe noch etwas weniger als 80 Tonnen betrugen, durchbrachen sie in den letzten zwei Jahren erstmals die 1000-Tonnen-Marke: 2022 war das bisherige Rekordjahr mit Nettozukäufen in Höhe von 1.082 Tonnen, dicht gefolgt von 2023 mit 1.037 Tonnen. Damit sind die globalen Goldreserven seit 2010 um mehr als 7.800 Tonnen gestiegen. Die ersten Monate des laufenden Jahres lassen durchaus die Vermutung zu, dass auch 2024 wieder Goldreservezukäufe im vierstelligen Tonnenbereich möglich sind.