Trotz Covid-19: fünfthöchste Goldförderung seit 2000
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.09.2020
Die Corona-Pandemie hat auch die weltweite Goldproduktion empfindlich getroffen. Speziell Goldminen konnten im ersten Halbjahr 2020 aufgrund strenger Lockdown-Bestimmungen nur einen Teil ihres regulären Outputs liefern. Im zweiten Quartal verzeichnete die gesamte Goldproduktion Einbußen von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, über die kompletten ersten sechs Monate hinweg waren es 5 Prozent. Nichtsdestotrotz zählt die globale Goldproduktion des ersten Halbjahres 2020 nach Angaben des World Gold Council zu den fünf höchsten Halbjahreswerten der letzten 20 Jahre.
Seit 2009 steigt die Goldförderung fast ununterbrochen
Nach Angaben der auf Edelmetall spezialisierten Beratungsgesellschaft Metals Focus hat sich die Minenproduktion eines ersten Halbjahrs im Gefolge der Finanzkrise von 1238,5 Tonnen im Jahr 2009 auf 1698 Tonnen Gold im Jahr 2018 fast ausnahmslos erhöht. 2019 wurde mit 1692,4 Tonnen geringfügig weniger gefördert. Erst in den ersten sechs Monaten dieses Jahres war mit 1603,6 Tonnen ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen, der auf Pandemie-bedingte Produktionsstopps bzw. Unterbrechungen der Lieferketten durch Lockdowns und Grenzschließungen zurückzuführen ist.
Regional extrem unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie
In China, dem Weltmarktführer in der Goldproduktion, verringerte sich die Goldförderung im ersten Halbjahr 2020 um 9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreshalbjahr. Die größten Einbußen verzeichneten die Goldminen in Mexiko mit einem Produktionsrückgang um 68 Prozent im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zu Vorjahresquartal, Südafrika mit 59 Prozent sowie Peru mit 45 Prozent. Zur gleichen Zeit gab es aber auch Länder, in denen die Goldförderung zunahm. So erhöhte sich im zweiten Quartal 2020 der Minenoutput in Russland um 15 Prozent. Den stärksten Zuwachs während Covid-19 verzeichnete allerdings die größte finnische Goldmine Kitilla, deren Goldförderung im zweiten Quartal 2020 um ganze 54 Prozent zulegte.