US-Analysten korrigieren ihre Goldpreisprognosen nach oben
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 27.03.2024
Obwohl Aktienmärkte wie der S&P 500 Höchststände erreichen und die Konjunkturaussichten in den USA als sehr positiv bewertet werden, hat Gold in Nordamerika in den letzten Wochen – ganz ähnlich wie in Europa – eine selbst für viele Rohstoffexperten in Großbanken überraschend ausdauernde Rallye hingelegt: Eine Unze Gold hat sich binnen eines Jahres um 13,67 Prozent auf 2.201 US$ (Stand: 20. März 2024) verteuert und damit das bisherige Allzeithoch von 2.196 US$ am 11. März 2024 übertroffen. Vielleicht auch deshalb haben etliche Analysten von namhaften Instituten ihre Goldpreisprognose bis Ende 2024 noch einmal deutlich angehoben.
JP Morgan rechnet mit 2.500 US$ pro Unze Gold bis Jahresende
In einem Interview mit Bloomberg TV zeigte sich die Rohstoffanalystin von J.P. Morgan mit einer Prognose von 2.500 US$ pro Unze noch optimistischer als ihre Kollegen bei der Investmentbank Morgan Stanley, die einen Jahresschlusskurs von 2.300 US$ für Gold erwarten. Ausgehend von einem Startkurs von 2.066 US$ entsprächen die angegebenen Goldkursziele einer Wertentwicklung von +21 Prozent respektive +11,3 Prozent im Fall von Morgan Stanley. Hinsichtlich der aktuellen Gold-Rallye erwarten Analysten der New Yorker Investmentbank Jefferies, dass die Performance von Gold diejenige des S&P500 im April übertreffen wird – ein US-Aktienindex, der in den letzten zwölf Monaten um 31 Prozent hinzugewann und von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt.
Es gibt auch weniger euphorische Stimmen und Prognosen
Während die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Goldpreisprognose von 2.090 US$ Ende letzten Jahres erst kürzlich auf 2.180 und ganz aktuell – am 19. März 2024 – auf 2.300 angehoben hat, warnt ein Stratege der britischen Barclays Bank vor zu viel Optimismus und weist darauf hin, dass Investoren zu erwartende Leitzinssenkungen der Fed bereits eingepreist hätten. Allerdings haben die US-Währungshüter am 20. März bekräftigt, dass für dieses Jahr bei entsprechend guten Wirtschafts- und Inflationsdaten weiterhin drei Zinssenkungen zu erwarten seien, was die Euphorie vieler Analysten durchaus nachvollziehbar macht.