Was ist "gutes" Gold – und wie erkennt man es?
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 21.04.2017
Lange ist es her – zirka 1.950 Jahre – dass der römische Kaiser Vespasian den bis heute berühmten Spruch "pecunia non olet" ("Geld stinkt nicht") prägte. Damals ging es darum, dass sein Sohn ihm Vorwürfe wegen der unethischen Herkunft der Einnahmen aus der sogenannten Latrinensteuer machte. Vespasian hielt daraufhin seinem Sprössling einige Geldmünzen unter die Nase. Heutzutage ist es für immer mehr Menschen durchaus üblich und wichtig, die Herkunft ihrer Anlagen zu kennen. Wer würde beispielsweise heute noch einen Blutdiamanten am Finger tragen wollen? Ebenso wichtiges – und oft entscheidendes – Kriterium bei einer geplanten Investition ist die Verwendung der Anlagen. Nicht umsonst gibt es heute eine fast unüberschaubare Auswahl an Investmentfonds, die ihre Unternehmensauswahl nach ganz bestimmten ethischen oder ökologischen Kriterien treffen. Diese reichen von nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen über besonders umweltschonende Methoden zur Gewinnung von Bodenschätzen bis hin zum humanen Umgang mit Mitarbeitern der betroffenen Unternehmen und natürlich fairer Entlohnung. Man denke als Beispiel nur an die Textilindustrie.
So lässt sich die Herkunft von Gold feststellen
Da es unmöglich ist, einem Goldbarren anzusehen, wo und unter welchen Bedingungen das enthaltene Gold gefördert wurde, gibt es seit 2005 eine Zertifizierung durch den Responsible Jewellery Council, die goldproduzierende Unternehmen nur dann erhalten, wenn sie ganz bestimmte, einheitliche Standards hinsichtlich einer ethischen, sozial- und umweltverträglichen sowie menschenrechtskonformen Unternehmenspolitik erfüllen, und dies entlang der gesamten Leistungskette. Seit der Responsible Jewellery Council von Unternehmen und Handelsverbänden der Gold- und Diamantenindustrie ins Leben gerufen wurde, sind die Mitgliederzahlen dieser Initiative rasant gestiegen. Goldbarren von Herstellern, die das Zertifikat des Responsible Jewellery Council tragen, haben demnach einen "sauberen Stammbaum" und erfüllen die Ansprüche kritischer und umweltorientierter Anleger.
Auch die Qualität eines Goldbarrens kann belegt werden
Die Mehrzahl der Privatanleger kann ebenso wenig die exakte Qualität eines Goldbarrens beurteilen wie die Herkunft des verwendeten Edelmetalls. Auch dafür gibt es einen Standard, den die meisten renommierten Goldhersteller erfüllen: das "Good Delivery"-Zertifikat der LBMA, der London Bullion Market Association, für das strenge Vorgaben hinsichtlich Ausmaße, Gewicht, Aussehen und Stempelung von Goldbarren erfüllt sein müssen.
Umicore: Goldbarren bevorzugt aus nachhaltigen Kreisläufen
Als Komplettdienstleister rund ums Gold sieht sich der weltweit tätige Materialtechnologie-Konzern Umicore in der Pflicht, Gold soweit möglich durch Recycling zu gewinnen, denn dies ist effizienter und vor allem umweltschonender als die Förderung von Gold: Während für die Produktion eines 1-Kilo-Goldbarrens rund 200 Tonnen Erz abgebaut werden müssen, kann Umicore den exakt gleichen Goldbarren aus nur vier Tonnen Althandys gewinnen. Da Umicore seit langer Zeit schon selbst zahlreiche edelmetallhaltige Produkte (wie beispielsweise Autoabgaskatalysatoren) herstellt und auf diesem Gebiet Technologieführer ist, lag es auf der Hand, das Wissen auch zur Gewinnung von Gold und anderen Edelmetallen durch Recycling ebendieser Produkte und auch von Laptops oder Handys zu nutzen. Auf diese Weise wird ein geschlossener Goldkreislauf hergestellt.
Umicore ist an der Emittentin von Xetra-Gold, Deutsche Börse Commodities, beteiligt, und stellt ausschließlich LBMA-zertifizierte "Good Delivery"-Goldbarren her, die ebenfalls das Gütesiegel des Responsible Jewellery Council tragen. Anfang 2017 hat Umicore außerdem ein eigenes Echtheitszertifikat eingeführt, das Goldbarrenkäufer auch gegen Manipulationen nach Herstellung und Auslieferung eines Umicore-Goldbarrens absichert, etwa beim Kauf aus privater Hand. Damit erstreckt sich nun die Herkunfts- und Qualitätsgarantie von der Herstellung bis zum Anleger.
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