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Wie stark beeinflussen die US-Wahlen den Goldpreis?

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 29.07.2024

Während der letzten 20 Jahre ist der Goldpreis in US-Dollar in jedem Wahljahr in den Vereinigten Staaten um durchschnittlich 9,4 Prozent gestiegen – was allerdings auch der durchschnittlichen jährlichen Performance des Edelmetalls seit der Jahrtausendwende entspricht. Wenn vom Abschneiden eines Kandidaten eine signifikante Veränderung der Politik oder Sicherheitslage zu erwarten war, machte sich dies beim Goldpreis besonders deutlich bemerkbar. So z.B. 2016, als Donald Trump sich gegen Hilary Clinton durchsetzte und das Edelmetall um 8,6 Prozent zulegte, und insbesondere bei der letzten Wahl 2020, als Trump gegen Joe Biden das Nachsehen hatte: In diesem Jahr stieg der Goldpreis um 24,4 Prozent.

In einer Amtszeit erhöhte sich der Wert von Gold um 60 Prozent

Laut einer aktuellen Studie des World Gold Council legte das Edelmetall während Trumps Amtszeit in den ersten drei Jahren um rund 30 Prozent zu. 2020 dann – im letzten Jahr von Trumps Präsidentschaft – betrug die Steigerung ganze 30 Prozent. Insgesamt stieg der Goldpreis also um 60 Prozent. Hier wird deutlich, welch großen Einfluss externe Faktoren auf den Goldpreis hatten: Ab Ende Februar 2020 hielt die Corona-Pandemie die Welt in Atem – auch die USA. Sicher erinnern sich viele noch an TV-Berichte darüber, dass in New York die Leichenhallen der Krankenhäuser und Bestattungsinstitute nicht mehr ausreichten, die Pandemieopfer aufzunehmen.

Geopolitische Risiken haben deutlich mehr Einfluss als die Präsidentschaftswahlen

In Bidens Amtszeit legte Gold nach anfänglichen Seitwärtsbewegungen, die primär der veränderten Zinspolitik der Fed und dem dadurch extrem starken US-Dollar zuzuschreiben sind, bislang um über 30 Prozent zu. Dafür sind u.a. die anhaltenden Rekordkäufe der Zentralbanken und die erhöhte Anspannung der geopolitischen Lage durch den neu entfachten Konflikt im Nahen Osten verantwortlich.

Im Wahljahr 2024 spielen eine Vielzahl geopolitischer und wirtschaftlicher Faktoren eine Rolle, die den Goldpreis antreiben oder ausbremsen könnten. Dass die US-Wahlen dabei einen eher geringen Einfluss auf das Edelmetall haben werden, belegt auch eine aktuelle Analyse der US-spezifischen geopolitischen Risiken des Vermögensverwalters BlackRock: Die Präsidentschaftswahlen sind im Ranking der zehn größten Risiken für die USA 2024 nicht zu finden. 

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