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Zentralbanken-Umfrage 2019: Deshalb ist Gold als Reserve so wichtig

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 03.09.2019

Auch dieses Jahr wurden im Rahmen der Central Bank Gold Reserves Survey (CBGR) des World Gold Council in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov Zentralbanken wieder hinsichtlich Motivation und Zukunftsperspektiven ihrer Goldreservepolitik befragt. Veröffentlicht wurden sowohl die Gesamtergebnisse als auch die nach Industrienationen und Schwellenländern gegliederten Erhebungsdaten*.

Starke Goldnachfrage – aber aus verschiedenen Überlegungen

70 Prozent der befragten Zentralbanken haben in den letzten fünf Jahren ihre Gesamtreserven erhöht – auch ihre Goldreserven: Allein 2018 haben Zentralbanken 651 Tonnen Gold gekauft. Dabei liegen den Zentralbanken von Industrienationen und Schwellenländern unterschiedliche Motive zugrunde. Während Erstere bei der Befragung als Hauptgrund die historisch wichtige Rolle von Gold aus den Zeiten von Goldstandard und Bretton-Woods-System angaben, nannten die Zentralbanken von Schwellenländern als wichtigsten Grund die Eignung von Gold als langfristige Wertanlage, gefolgt von Schutz vor Totalverlust. An dritter Stelle: Die Rolle von Gold als effektives Instrument zur Portfoliodiversifikation.

Verschiebungen im globalen Geldsystem könnten Goldnachfrage antreiben

Neben geopolitischen Krisen und Risiken sind es vor allem währungspolitische Überlegungen, die Zentralbanken als Motivation zu potenziellen Goldkäufen in den nächsten fünf Jahren angeben. Hauptüberlegung dabei ist, dass sich der Anteil von US-Dollar und möglicherweise auch von Euro an den Gesamtreserven zugunsten von Renminbi und auch Gold verringern könnte. Immerhin 31 Prozent der Befragten halten eine Reduzierung des US-Dollar-Anteils an ihren Reserven binnen fünf Jahren für wahrscheinlich; lediglich 15 Prozent rechnen mit einer Reduzierung des Euro-Anteils. Für den gleichen Zeitraum prognostizieren 77 Prozent aller Befragten einen steigenden Anteil an Renminbi an den Gesamtreserven, wobei sich die Zentralbanken der Industrienationen mit 82 Prozent noch sicherer sind als jene der Schwellenländer mit 75 Prozent. Gleichzeitig gehen 67 Prozent der Zentralbanken davon aus, dass der Goldanteil ihrer Gesamtreserven mindestens stabil bleibt oder sogar deutlich ansteigt. Für die nächsten zwölf Monate rechnen jedenfalls 54 Prozent der befragten Zentralbanken mit einer Erhöhung der Goldreserven.

*Central Bank Gold Reserves Survey 2019, veröffentlicht am 18. Juli 2019 vom World Gold Council auf www.gold.org

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