Zunehmende Kursschwankungen

Seit Donnerstag vergangener Woche gab es einerseits neue Rekordhochs für die Goldpreise, andererseits aber auch kurzzeitige, kräftige Preisrücksetzer. Zunächst setzten die Notierungen ihre Rekordjagd fort, am vergangenen Donnerstag wurde bei 2.955 US$ pro Unze und am Montag bei rund 2.956 US$ pro Unze jeweils ein neues Rekordniveau erzielt. Dafür verantwortlich war unter anderem eine ungewöhnlich starke Nachfrage nach Gold ETCs bzw. ETFs. In der vergangenen Woche erhöhten sich die Bestände der Anleger rund um den Globus nach Daten von Bloomberg um netto 52,4 Tonnen Gold im Gegenwert von rund 5 Mrd. US$ – die stärkste wöchentliche Nachfrage seit März 2022, kurz nach Beginn des Russland-Ukraine-Krieges. Auch am Montag dieser Woche war die Kauflust ungebrochen: Anleger investierten rund 1,89 Mrd. US-Dollar, dies entspricht etwa 642.000 Unzen.

Leichter Rücksetzer am Dienstag

Komplizierter wurde die Lage am Dienstag. Nach unerwartet schwachen Daten zum US-Verbrauchervertrauen gerieten die US-Aktienmärkte unter Druck, ebenso die Ölpreise und viele andere Rohstoffe und Anlagen. Oft profitieren die Goldpreise von Turbulenzen an anderen Märkten. Am Dienstag sah es jedoch danach aus, dass viele Marktakteure zur Abdeckung von Verlusten auf Positionen an anderen Marktsegmenten Gewinne auf Goldpositionen mitnahmen, um ihre Liquiditätsausstattung zu stabilisieren bzw. zu erhöhen. Infolgedessen gab der Goldpreis rund 50 US-Dollar je Unze nach, erholte sich aber sehr schnell wieder. 

Auch gestern ging das Auf und Ab weiter. Möglicherweise sind die Kaufpositionen spekulativ orientierter Marktakteure an den US-Terminbörsen aktuell auch einfach etwas zu hoch, so dass nun eine vorübergehende Korrektur nicht auszuschließen ist. Auf kurze Sicht könnten die Kursschwankungen hoch bleiben.

Gold in US-Dollar am Montag auf Rekordhoch

Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte der Goldpreis bei 2.946 US$ pro Unze und kletterte am Montag wie oben erwähnt auf ein neues Rekordhoch bei 2.956 US$ je Unze. In der turbulenten Phase nach der Veröffentlichung der mauen Daten zum US-Verbrauchervertrauen am Dienstag sank er innerhalb einer Stunde von knapp 2.945 auf 2.889. Am Mittwochmorgen schnupperte das gelbe Metall bei 2.930 wieder Höhenluft, fiel aber am Nachmittag auf 2.891 zurück – nichts für schwache Händlernerven. Heute Morgen startete Gold mit 2.920 US$ pro Unze in den neuen Handelstag, rutsche aber bis 7 Uhr auf 2.895 zurück.

Xetra-Gold bewegt sich um die Marke von 90 € pro Gramm

Der Xetra-Gold-Preis erzielte noch am vergangenen Donnerstag ein neues Rekordhoch, wurde dann aber unter anderem auch vom steigenden Kurs des Euros zum US-Dollar etwas ausgebremst. Während der üblichen Handelszeiten stieg er zunächst von 90,80 € pro Gramm am Donnerstagmorgen gleichtägig auf 91,10. Die Notierungen sanken dann aber bis auf 88,50 am Dienstagnachmittag. Nach einer Erholung auf 89,50 gestern dürfte der Xetra-Gold-Preis heute Morgen etwas tiefer bei rund 89,00 € pro Gramm in den Handelstag starten.

Am morgigen Freitag gibt es Daten zur Inflation in den USA. In der kommenden Woche stehen eine Vielzahl von Konjunkturdaten aus den USA im Datenkalender. Zudem steht die Entscheidung an, ob die USA tatsächlich Importzölle auf Güter aus Kanada und Mexiko bereits ab dem 4. März erheben werden. Dies könnte für einige Marktschwankungen sorgen.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein närrisches Karnevalswochenende.